Ich hätte nicht gedacht, dass ich mich mal wieder zu einem politischen Thema äußern würde, aber diese zu-Gutenberg-Scheiße trieb mir dermaßen den Ekel in die Glieder, dass ich nicht anders konnte, als meinen Saft zu (virtuellem) Papier zu bringen.
Was mir bei der ganzen Sache nicht in den Kopf geht, und mich wirklich anstinkt, ist, warum der Herr zu Gutenberg (auch in den Medien – immer noch) so mit Samthandschuhen angefasst wird. Immer noch wird nicht so richtig und deutlich vom Vorsatz ausgegangen. Als wäre es den Akt, mehr als 300 (!) Seiten seiner Doktorarbeit zu kopieren, auch völlig unbewusst zu vollziehen möglich.
Wie soll das funktioniert haben? Er hat mal einfach so über 300 Seiten Fremdtext per Copy/Paste in sein Word-Dokument eingefügt, während dessen er eigentlich Tennis spielte? Kam dabei zufällig an das Keyboard seines Laptops ran (den er natürlich am Platz mit hatte), und erwischte dabei wiederholt die unglücklichen Tastenkombinationen (STRG+C, STRG+V, STRG+C, STRG+V, STRG+C, STRG+V …), die letztendlich zu dem von ihm völlig unverschuldeten und tragischen Ende seiner ach so viel versprechenden politischen Laufbahn geführt haben.
Oder vielleicht haben sich die Tasten auch einfach nur verklemmt?
Traurig, traurig, wie eine so “strahlende Lichtgestalt” von einer billigen Tastatur so dahingerafft werden konnte.
Oder vielleicht wollte er zuerst gar nicht so viel kopieren. Nur ein ganz kleines bisschen… Was er NICHT wusste, war dass seine kleine Tochter ihn dabei beobachtete, wie er die eben erwähnte unglückselige Tastenkombination (STRG+C, STRG+V) einige Male drückte. Und als er dann aufs Klo musste, machte sie sich, wie Kinder nun mal so sind, daran, ihn eifrig nachzumachen. Als der gute Gutenberg dann vom Klo zurück kam, waren plötzlich 300 Seiten im Dokument drin, Und wo sie schon einmal drin waren…
Oder war unser lieber Baron in jenen (vielen vielen vielen) Augenblicken, als er massig Artikel in seinen Text kopierte, in einem besonders verwirrten Gemütszustand? Einem Zustand tiefer seelischer Divergenz?
Viele Menschen würde in einem solchen Zustand in Frustessen verfallen. Bei Herrn zu Gutenberg war es halt Frustkopieren.
Was ja beweist, dass Menschen blauen Blutes doch anders ticken als wir Normalos.